Kinder und das Warten
In den Jahren 1968 bis 1974 führte Walter Mischel, ein amerikanischer Persönlichkeitspsychologe, mit etwa vier Jahre alten Kindern aus der Vorschule des Stanford Campus Experimente zum Belohnungsaufschub durch.
In Einzelsitzungen wurde den Kindern ein begehrtes Objekt vor Augen geführt, beispielsweise ein Marshmallow (in Varianten des Experiments wurden u.a. Kekse, Salzgebäck oder Pokerchips aus Plastik verwendet). Der Versuchsleiter teilte dem jeweiligen Kind mit, dass er für einige Zeit den Raum verlassen würde, und verdeutlichte ihm, dass es ihn durch Betätigen einer Glocke zurückrufen konnte und dann einen Marshmallow erhalten würde. Würde es aber warten, bis der Versuchsleiter von selbst zurückkehrte, würde es gleich zwei Marshmallows erhalten. Hatte das Kind die Glocke nicht betätigt, kehrte der Versuchsleiter gewöhnlich nach 15 Minuten zurück.
Die durchschnittlichen Wartezeiten der Kinder betrugen in verschiedenen Abwandlungen des Experiments ca. 6-10 Minuten, wobei die Wartezeiten aber sehr stark streuten. Mischel fand in Nachbeobachtungsstudien in den Jahren 1980-1981, dass je länger die Kinder im ursprünglichen Experiment gewartet hatten, sie als Heranwachsende als desto kompetenter in schulischen und sozialen Bereichen beschrieben wurden, besser mit Frustration und Stress umgehen und Versuchungen widerstehen konnten und auch eine tendenziell höhere schulische Leistungsfähigkeit zeigten.
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Hier sehen Sie wie sich Kinder beim Warten verhalten und ob sie durchgehalten haben:
Walter Mischel Marshmallow Experiment